„Die Samm­lun­gen bil­den das Rück­grat ei­nes je­den Museums.“

Deut­scher Mu­se­ums­bund e.V. / ICOM-Deutschland: Stan­dards für Mu­se­en, Kas­sel / Ber­lin 2006, S. 15.

Sammlung und Forschung

Sam­meln und For­schen zäh­len für mich zu den grund­le­gen­den Auf­ga­ben von Mu­se­en. Denn gut do­ku­men­tier­te Samm­lun­gen und sorg­fäl­tig er­kun­de­te Ob­jek­te stel­len eine Vor­aus­set­zung dar für wei­ter­ge­hen­de For­schun­gen, fun­dier­te Aus­stel­lun­gen und an­re­gen­de Vermittlungsangebote.

Sie su­chen nach Ideen für For­schungs­pro­jek­te? Ich lote die Po­ten­zia­le Ih­rer Samm­lun­gen aus und for­mu­lie­re For­schungs­per­spek­ti­ven, bei Be­darf bis zum voll­stän­di­gen Pro­jekt­an­trag. Wenn kon­kre­te Pro­jek­te ge­plant sind, be­leuch­te ich Samm­lun­gen und Ein­zel­ob­jek­te. Ich er­mit­te­le auch ge­eig­ne­te For­ma­te zur Ver­öf­fent­li­chung der Er­geb­nis­se und über­neh­me die re­dak­tio­nel­le Be­treu­ung von Publikationen.

Referenzen

2017

Technische Informationsbibliothek, Hannover

„GESAH – Gar­ten­kunst. Er­schlie­ßung gar­ten­künst­le­ri­scher Druck­gra­phi­ken der Samm­lung Al­brecht Haupt“

An der Tech­ni­schen In­for­ma­ti­ons­bi­blio­thek er­schloss ich gar­ten­künst­le­ri­sche Druck­gra­phi­ken des 16. bis 19. Jahr­hun­derts und be­rei­te­te die da­bei er­mit­tel­ten In­for­ma­tio­nen für das Por­tal „Kultur­erbe Nie­der­sach­sen“ auf.

Un­ter den Blät­tern be­fan­den sich An­sich­ten his­to­ri­scher Gär­ten in Ita­li­en, den Nie­der­lan­den, Frank­reich, Eng­land, Deutsch­land und dem skan­di­na­vi­schem Raum so­wie Gar­ten­al­le­go­rien. Be­son­ders fas­zi­niert ha­ben mich hier die zeit- und gen­re­ty­pi­schen Kon­struk­tio­nen von Gartenräumen.

Ziel des Pro­jek­tes war es, die Samm­lung gar­ten­künst­le­ri­scher Druck­gra­phi­ken sicht­bar zu ma­chen und ihre wis­sen­schaft­li­che Ver­wend­bar­keit zu fördern.

Auf Ba­sis die­ses Pro­jek­tes ent­wi­ckel­te ich auch das Kon­zept für die Aus­stel­lung „Her­ren­hau­sen und Eu­ro­pa. Ein Gartennetzwerk“.

2017

Deutsches Hygiene-Museum, Dresden

„Din­ge und Sexualität.

Pro­duk­ti­on und Kon­sum­ti­on im 20. und 21. Jahrhundert“

Als das Deut­sche Hygiene-Museum plan­te, im Rah­men der Neu­ge­stal­tung des Saa­les „Se­xua­li­tät“ in der Dau­er­aus­stel­lung sei­ne Samm­lung zur Se­xua­li­tät zu ana­ly­sie­ren, be­auf­trag­te es mich, da­für eine Idee zu ent­wi­ckeln. Hier konn­te ich mein In­ter­es­se an Ob­jekt­for­schung und Se­xua­li­täts­ge­schich­te verbinden.

Rasch kris­tal­li­sier­te sich her­aus, dass die Samm­lung sehr ge­eig­net ist, um das Ver­hält­nis von Se­xua­li­tät, Öko­no­mie und Din­gen im 20. und 21. Jahr­hun­dert zu be­leuch­ten. Die Pro­jekt­skiz­ze, die ich dazu ver­fass­te, dien­te als Ba­sis für ei­nen För­der­an­trag, der schließ­lich vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung im Rah­men der För­der­li­nie „Die Spra­che der Ob­jek­te – Ma­te­ri­el­le Kul­tur im Kon­text ge­sell­schaft­li­cher Ent­wick­lun­gen“ be­wil­ligt wurde.

2013–2016

Deutsches Hygiene-Museum, Dresden

„An­thro­po­fak­te. Ar­te­fak­te zur Pro­the­tik im Deut­schen Hygiene-Museum“

Im Deut­schen Hygiene-Museum er­forsch­te ich ge­mein­sam mit Kolleg*innen ei­nen Be­stand von ca. 700 Pro­the­sen, Or­the­sen, Seh- und Hör­hil­fen, Im­plan­ta­ten und Roll­stüh­len des 19. bis 21. Jahrhunderts.

Im Un­ter­schied zu klas­si­schen medizin- oder tech­nik­his­to­ri­schen Kon­tex­tua­li­sie­run­gen sol­cher Hilfs­mit­tel lag der Fo­kus auf der kör­per­ge­schicht­li­chen Ein­ord­nung und dem Ge­brauch. Da­bei ließ sich nicht nur das Wis­sen über Pro­the­tik an­hand kon­kre­ter Ob­jekt­be­fra­gun­gen prä­zi­sie­ren, son­dern auch die ak­tu­el­le Ent­wick­lung im Be­reich der tech­ni­schen Kör­per­mo­di­fi­ka­ti­on his­to­risch einordnen.

Die For­schungs­er­geb­nis­se ha­ben wir im Ka­ta­log „Kör­per­ge­schich­ten. Eine Samm­lung zur Pro­the­tik“ fest­ge­hal­ten, den Su­san­ne Roe­ßi­ger und ich 2016 herausgaben.